„Meinhard, was würdest du tun, wenn du etwas Böses tun wolltest?“, fragte Fleck.
„Was verstehst du unter etwas Bösem?“
„Irgendwas, das alles aus den Angeln hebt. Das die Regeln sprengt …“
„Nun, sagte Meinhard, und legte den Kopf in den Nacken“, ich würde Verrat begehen. Verrat an einem Menschen, der mir vertraut. Nicht aus Schusseligkeit oder Gedankenlosigkeit, sondern der ganz bewusst begangene Verrat. Das ist das Böse, das einen wirklich individuiert, weil man freiwillig auf das verzichtet, was allen das Erstrebenswerteste ist: geliebt zu werden. Was willst du sonst Böses tun? Ein Auto klauen? Das Gemeinwohl schädigen? Eine Bank ausrauben? Das könnte am Ende ja noch was Moralisches sein.“